Kontrolliertes Schweißen mit Schutzgas

Aktive Schutzgase - MAG

Als aktives Schutzgas wird in den meisten Fällen reines CO2 verwendet. Das teurere Argon kommt dagegen seltener und zumeist in Verbindung mit geringen Anteilen CO2 oder sogar O2 zum Einsatz.

Gebräuchliche Mischverhältnisse sind bis zu 25% CO2 zu 75% Argon. Solche Mischgase sind unter verschiedenen Namen, wie zum Beispiel "Cogon" am Markt eingeführt.

Durch die Verwendung aktiver Schutzgase lässt sich in Abhängigkeit von der Gaszusammensetzung aktiv Einfluss auf verschiedene Faktoren des Schweißergebnisses nehmen.

Im Zusammenspiel von Stromstärke, Elektrode und Gas kann so etwa die Einbrandtiefe, die Größe der Tropfenbildung durch das Zugabematerial, oder auch das Ausmaß der Spritzverluste reguliert werden.

Weit verbreitet ist das MAG unter Verwendung reaktionsaktiver Gase vor allem für das Schutzgasschweißen von Stählen unterschiedlichster Güte und Legierung.


Schutzgas 18

Ein weit verbreitetes aktives Schutzgas ist das Schutzgas 18. Bei ihm handelt es sich um eines der bereits erwähnten Mischgase aus Argon und CO2, wobei hier das Mischungsverhältnis bei 82% Argon zu 18% CO2 liegt. Das Schutzgas 18 hat sich auf Grund seiner positiven Eigenschaften auf den Schweißprozess etabliert und ist vor allem für das Verschweißen von nicht- oder niedriglegierten Kohlenstoffstählen sehr gut geeignet.

Die Beliebtheit des Schutzgases 18 resultiert einerseits aus seinen positiven technischen Eigenschaften. So verbessert er den Einbrand und wirkt sich positiv auf das Schmelzgut aus. Gleichzeitig ist es vergleichsweiße günstig erhältlich.

Folgende Eigenschaften sprechen für das Schutzgas 18:

  • Es verbessert die Fließeigenschaften der flüssigen Schweißnaht.
  • Im Hinblick auf den Lichtbogen fördert Schutzgas 18 die Stabilität bereits bei geringen Spannungen deutlich und erhöht darüber hinaus die Zündfreudigkeit. So können unter Einwirkung von Schutzgas 18 bereits im niedrigen Leistungsbereich sehr gute Schweißergebnisse erzielt werden.
  • Auch für das Impulsschweißverfahren bietet sich Schutzgas 18 auf Grund der vorgenannten Eigenschaften ideal an.
  • Neben den technischen Vorteilen punktet Schutzgas 18 aber auch auf finanzieller Seite. Auf Grund seiner großen Verbreitung ist es meist günstig erhältlich, als noch weiter auf besondere Verwendungen spezialisierte Gasgemische.

Sofern das deutlich günstiger erhältliche reine CO2 technisch ausscheidet, ist Schutzgas 18 also meist eine lohnenswerte Alternative. Preislich schlägt Schutzgas 18 in etwas vergleichbar oder sogar leicht günstiger zu Buche, als etwa das verbreitete Argon 4.6 bei den inerten Schutzgasen.


Kohlendioxid

Die Verwendung von reinem CO2 als günstige Alternative zu Mischgasen für das MAG wurde bereits angesprochen. Im Sinne einer möglichst günstigen Arbeit mit Schutzgas mag nun der Gedanke aufkommen, dass CO2 aus dem Gastronomie- bzw. Getränkebereich nochmals günstiger ausfällt als technisches CO2 und damit nochmals zu einer Reduzierung der laufenden Kosten beitragen kann.

Von der Verwendung von CO2, das nicht für technische Anwendungen vorgesehen ist, muss jedoch dringend abgeraten werden. Insbesondere die darin enthaltene Feuchtigkeit darf bei CO2 aus dem Gastronomiebedarf deutlich höherliegen.

Diese Feuchtigkeit führt im Einsatz als Schutzgas allerdings zu negativen Auswirkungen auf das Arbeitsergebnis. Blasen im Schweißgut und daraus resultierend optische wie technische Beeinträchtigungen sind häufig zu beobachtende Auswirkungen.